Donnerstag, 27. April 2017

Wie ich dich sehe - Rezension



Infos

Titel: Wie ich dich sehe
Autor: Eric Lindstrom
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch
Preis: 16,99 €
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 352
Reihe: Einzelband

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»Ich bin wie du mit geschlossenen Augen, nur schlauer!« Das ist Parkers Credo, und sie hat strenge Regeln aufgestellt, wie sie behandelt werden will. Seit der Trennung von ihrem Freund Scott und dem Tod ihres Vaters verlässt sie sich nur noch auf sich selbst. Für jeden Tag, an dem sie nicht heult, gibt sie sich einen Goldstern. Sie trainiert fürs Laufteam – okay, sie ist blind, aber ihre Beine funktionieren ja. Und sonst hält sie sich die meisten Leute mit Ruppigkeit vom Hals. Bis Scott ihrer Liebe doch noch eine Chance geben will.


Mir war sofort klar, dass "Wie ich dich sehe" ein ganz besonderes Buch ist. Ich habe noch nie was in der Art gelesen und es hat mir richtig gut gefallen! 
Als Erstes möchte ich die großartige Aufmachung erwähnen. Die Überschrift und die Kapitelüberschriften stehen zusätzlich in Blindenschrift da, was ich sehr passend und besonders finde. Mir gefällt die Idee persönlich sehr gut. Allgemein finde ich die Idee hinter dem Buch sehr spannend. Ich habe mich nie mit dem Thema Blindheit oder dem Leben einer blinden Person auseinandergesetzt und mich nie gefragt, wie so jemand seinen ganz normalen Alltag bewältigt. Parkers Geschichte hat mir aber einen guten Einblick gegeben, den ich so nie betrachtet habe. Das Buch zeigt einem, dass Blindheit kein Handicap sein muss. Allein das spricht meiner Meinung nach für das Buch und macht es lesenswert. 

Parker als Protagonistin hat mir gut gefallen. Es ist einfach ganz anders aus der Sicht eines blinden Hauptcharakters zu lesen, denn man weiß nicht genau wie Charaktere oder Umgebungen aussehen. Dennoch hat der Autor es geschafft, dass ich mich sehr gut in Parker hineinversetzen und mir vieles vorstellen konnte. Mir hat außerdem gefallen, dass keine große Sache aus ihrer Blindheit gemacht wurde und nicht versucht wurde das in eine deprimierende Schiene oder sowas zu lenken. Ich mochte Parkers ironische Art echt gerne und fand ihre Sprüche echt witzig und unterhaltsam. Sie hat viel in ihren jungen Jahren erlebt und das merkt man ihr auch an, denn sie hat eine dicke Schutzwand um sich errichtet. Ihre Regeln fand ich sehr spannend und ebenfalls eine gute Idee. Hin und wieder fand ich Parker aber auch etwas anstrengend, denn manchmal hatte ich das Gefühl ihre Welt dreht sich nur um sich selbst. Ich denke sie war zu sehr auf ihre eigenen Probleme fixiert und hat so die Sorgen anderer nicht wahrgenommen. Die anderen Charaktere, wie beispielsweise Parkers beste Freundin, haben mir ebenfalls gut gefallen und waren gut ausgearbeitet. Scott als männlicher Protagonist fand ich sympathisch und mir hat das Zusammenspiel zwischen den beiden gut gefallen, trotz ihrer schwierigen, gemeinsamen Vergangenheit. Die Geschichte fand ich sehr schön und unterhaltend. Es gab ein paar wenige langatmige Stellen, über die ich aber hinwegsehen kann, weil mir der Rest wahnsinnig gut gefallen hat. 




Ich muss außerdem ein großes Lob an den Autor aussprechen, der es sehr glaubwürdig geschafft hat aus der Sicht einer Jugendlichen zu schreiben, hätte ich es nicht gewusst, wäre ich niemals drauf gekommen, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. Sein Schreibstil war locker, jugendlich und hat zum Weiterlesen animiert. 
Das Ende fand ich ganz gut, ist aber sehr offen geblieben. Da hätte ich mir persönlich etwas mehr gewünscht, das ist aber Geschmackssache. Ich kann mir vorstellen, dass es einigen zu wenig sein wird, viele das so aber mögen werden. Insgesamt kann ich euch das Buch wirklich empfehlen, es ist definitiv einen Blick drauf wert! 




→ ganz besonderes Buch mit einer tollen Message - sehr empfehlenswert! ♥





 Vielen Dank an den Carlsen Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat! 




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